Haben bis jetzt nur Kinder und Profis Schihelme getragen, so entdecken die Hersteller nun allmählich die erwachsene Zielgruppe für sich. Das Magazin „Konsument“ testete insgesamt 15 Modelle in der Preisklasse zwischen 60 und 150 Euro. Ergebnis: Es gab kein einziges Modell, das seine Funktion nicht erfüllte. Voraussetzung ist allerdings eine gute Passform.
Von insgesamt 15 Modellen schnitten sechs mit "gut" und der Rest mit "durchschnittlich" ab. Sofern der Helm also der jeweiligen Kopfform entsprechend angepasst ist, nicht drückt und nicht scheuert, schützt er in der Regel auch ausreichend, berichtet „Konsument“.
Handhabung
Als ein wenig lästig erwiesen sich im Test allerdings die Handhabungsdetails. So erscheinen die Lösungen mancher Hersteller zur Belüftung und zum Kühlen des Kopfes praxisgerechter als andere. Daher ist etwa ein variabel einstellbarer Schieberegler einem Noppenvlies vorzuziehen, das zum Verschließen der Öffnungen in den Helm gelegt wird und für den Fall eines Schlechtwettereinbruchs extra mitgeführt werden muss.
Technik
Abgesehen von kleineren Verarbeitungsmängeln verlief auch die technische Prüfung der Helme gut. Allerdings zeigte sich im Verlauf des Tests, dass sich ein Zuviel an Sicherheit auch nachteilig auswirken kann. Denn anders als bei Arbeitsschutz-Helmen gibt es bei Schihelmen keine Norm, die Grenzwerte für die Reißfestigkeit der Kinnriemen beziehungsweise Verschlüsse definiert. Diese Werte dienen vorrangig dazu, Kehlkopfverletzungen oder Schlimmeres zu verhindern. Das heißt, bei Arbeitsschutzhelmen reißen die Riemen und Verschlüsse bei einer Krafteinwirkung von mehr als 500 bis 1.000 Newton (= 50 bis 100 Kilogramm). Bei Schihelmen lagen diese Werte aber bedeutend höher, nämlich bei bis zu 1.500 Newton. Das führte bei den betreffenden Modellen zur Abwertung, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines so gearteten Unfalls gering ist. Kein Problem stellt hingegen die vereinzelt nachweisbare Schadstoffbelastung dar.
Tipps
Für Hobbysportler hat „Konsument“-Experte Franz Wallner folgende
Tipps parat:
- Probe tragen: Ob der Helm drückt oder scheuert, lässt sich oft erst nach ein bis zwei Stunden feststellen.
- Riemen: Rasterverschlüsse erleichtern das Verstellen des Kinnriemens und damit das Anpassen.
- Schibrillenbefestigung: Ein flexibles Band ist oft vorteilhafter als ein Kunststoffbügel. Die Brille zum Helmkauf mitnehmen oder dazu passend kaufen.
Cornelia Schobesberger
November 2007
Foto: Bilderbox