Rund 5.900 Personen landeten 2005 in Österreich nach einem Unfall beim Mountainbiken im Spital. 80 Prozent davon waren Männer, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Österreich bietet in Europa neben der Schweiz, Frankreich und Spanien die idealen Bedingungen für Freunde des Mountainbikens.
Vor allem Männer 'Unfallkandidaten'
So übten im vergangenen Jahr neun Prozent der österreichischen Bevölkerung (rund 620.000 Personen) ab 15 Jahren diesen Sport aus. 73 Prozent davon waren Männer, 27 Prozent Frauen, so das KfV.
'Platz eins' im Verletzungsranking: Knochenbrüche
Das Durchschnittsalter aller im Spital behandelten Mountainbiker liegt bei 37 Jahren, cirka 45 Prozent sind im Alter zwischen 25 und 44. Betrachtet man die Art der Verletzungen, so liegt der Knochenbruch unangefochten auf Platz eins: 35 Prozent der verunglückten Mountainbiker brachen sich die Rippen, das Schlüsselbein, die Unterarme oder die Schultern. Im schlimmsten Fall waren die Wirbelsäule oder der Schädel betroffen, berichtet das Kuratorium.
'Helm auf!'
Das Tragen eines Schutzhelms ist gerade beim Mountainbiken unerlässlich, denn bei dieser Sportart kann man sich durch Stürze auf unebenen und steilen Strecken besonders schwere Verletzungen zuziehen. Wie wichtig ein Radhelm ist, um ernsthafte Blessuren zu vermeiden, zeigen die nüchternen Fakten: 40 Prozent der gestürzten Mountainbiker gaben an, keinen Helm getragen zu haben. Ganze 47 Prozent davon erlitten beim Unfall Kopfverletzungen.
Keine Übermut und Hektik
Es braucht einiges an Vorbereitung, Training und nicht zuletzt entsprechendes Material, bevor man sich auf zwei Rädern in die Berge begibt. Einfach darauf losfahren, kann schmerzhafte Folgen haben: Knapp die Hälfte aller Unfälle ereignet sich wegen Übermut oder Hektik. Biker benötigen fahrtechnisches Können, das man nur mit ausgefeiltem Training erreichen kann. Denn beim Fahren über Stock und Stein oder auf morastigen Wegen, wirken Kräfte auf das Fahrrad, die beim Training auf der Straße nie auftreten. „Und so verwundert es auch nicht, dass 41 Prozent der Unfälle wegen der Bodenbeschaffenheit passierten“, betont das Institut. Hinzu kommt, dass die Bewältigung einer mehrstündigen Tour hohe Anforderungen an die sportliche Kompetenz des Bikers stellt. Körperliche Überlastung kann nicht nur motivationshemmend wirken, sondern die Unfallgefahr wesentlich erhöhen.
Tipps fürs sicheres Radeln
Deshalb sollte kein Mountainbike-Sportler auf fachmännische Beratung verzichten, bevor er sich in die Berge wagt. Angemessene Ausrüstung und ein funktionstüchtiges Mountainbike sind Grundvoraussetzung. Fachhändler oder Sportvereine können zudem wertvolle Tipps geben, zum Beispiel:
- Im Gelände nie alleine fahren und Mobiltelefon, Werkzeug und Notfallapotheke mitführen
- Immer konzentriert und kontrolliert fahren, um bei Hindernissen oder Gegenverkehr rechtzeitig reagieren zu können
„Wer diese Tipps beachtet, wird neben der sportlichen Betätigung auch die Bergwelt uneingeschränkt genießen können“, unterstreicht das KfV.
Cornelia Schobesberger
Mai 2007
Foto: Bilderbox