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Rund 500 Häuselbauer müssen ins Spital

Rund 500 Häuselbauer müssen ins SpitalRund 500 Menschen verletzen sich in Österreich jährlich beim privaten Hausbau so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). sind Unkonzentriertheit und Stress zählen zu den häufigste Unfallursachen.

Die Verletzungen reichen von Schnittwunden bis zum Knochenbruch: Mehr als ein Drittel der Verletzten zieht sich Knochenbrüche zu, ein Viertel der Verletzungen sind offene Wunden. Bei jedem Zehnten mussten Sehnen- und Muskelverletzungen behandelt werden, berichtet das KfV.

Füße und Zehen

Von Verletzungen betroffen sind überwiegend die unteren Extremitäten, allen voran die Füße und Zehen. „Die meisten Häuselbauer legen am Bau selbst Hand an, vor allem um Kosten zu sparen. Dabei darf aber im Gegenzug nicht bei der Sicherheit gespart werden“, warnt Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Forschung im KfV.

Sturz aus der Höhe

Häufigste Unfallursache ist Unkonzentriertheit: Jeder Zweite, der sich beim Hausbau verletzte, gab an, zerstreut oder abgelenkt gewesen zu sein. Zweithäufigste Unfallursache ist Stress oder Hektik. „Wer sich konzentriert und mit Ruhe ans Werk macht, ist dementsprechend weniger anfällig für Unfälle. Die Verletzungsgefahr bei Arbeiten am Bau wird aber insgesamt von vielen unterschätzt: Auch wenn man viele Tätigkeiten selbst machen kann, sollte dies mit entsprechender Vorbereitung geschehen“, erklärt Dunzendorfer. Ein typischer Hausbauunfall ist der Sturz vom Gerüst oder von einer Leiter, etwa wegen eines Fehltritts. Das führt dazu, dass ungefähr ein Drittel aller Unfälle Stürze aus der Höhe sind, 13 Prozent sind Quetschungen oder Verletzungen durch Einklemmen.

Schutzausrüstung und angemessene Vorbereitung

„Beim privaten Hausbau werden oft Sicherheitsnormen, die für den gewerblichen Hausbau gelten, wie etwa das Tragen von Sicherheitsschuhen und Helm, nicht beachtet. Dementsprechend ernst können die Konsequenzen eines Unfalls sein“, so Dunzendorfer. Mangelnde Schutzausrüstung führt immer wieder zu schweren Verletzungen, wie etwa ein Metallsplitter im Auge, weil die Schutzbrille vergessen wurde, oder ein eingetretener Nagel im Fuß, weil auf Sicherheitsschuhe verzichtet wurde. „Unbedingt notwendig ist das Absichern von diversen Absturzstellen, eine gründliche Planung aller Bauwege, die korrekte Lagerung von Baumaterial und das Tragen von Schutzausrüstungen wie Helm, Schutzbrille und Sicherheitsschuhen. Denn durch angemessene Planung und Vorbereitung kann die Unfallgefahr deutlich reduziert werden“, betont Dunzendorfer.

Cornelia Schobesberger
Juni 2010


Foto: Bilderbox

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020