DRUCKEN

Hochsaison für Bienen, Wespen und Hummeln

Hochsaison für Bienen, Wespen und Hummeln1.400 Menschen müssen jährlich nach einem Insektenstich im Spital stationär behandelt werden. Bis zu 80.000 Österreicher können auf das Insektengift allergisch reagieren, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

 

Nicht nur im Frühsommer herrscht Hochsaison für Bienen, Wespen und andere Insekten. „Im Spätsommer befinden sich Bienen und Wespen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft — Nektar gibt es für sie jedoch kaum mehr. Deshalb werden sie zu dieser Zeit verstärkt von Süßem, wie etwa Speiseeis oder Limonade angelockt“, stellt Dr. Rupert Kisser, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV fest. Vor allem, wenn sich die Insekten bedroht fühlen wie durch hektische Bewegungen, stechen sie zu.

 

In den letzten fünf Jahren mussten 1400 Menschen jährlich nach einem Insektenstich stationär behandelt werden, rund zwei Drittel davon wurden in den drei Sommermonaten gestochen, so das KfV.

 

80.000 Österreicher reagieren allergisch

Laut der Österreichischen Gesellschaft für Allergie und Immunologie können bis zu 80.000 Österreicher auf Bienen- oder Wespenstiche allergisch sein. „Betroffene sind gegen das hochwirksame Eiweißgift allergisch und reagieren darauf innerhalb von wenigen Minuten mit Kreislaufzusammenbrüchen und Atemnot“, erklärt Kisser. In solchen drastischen Fällen muss unbedingt der Notarzt gerufen werden — im schlimmsten Fall kann so eine allergische Reaktion sogar tödlich enden. Vor allem Eltern sollten genau beobachten, wie ihr Kind nach einem Stich reagiert. „Kinder werden häufig von Bienen bzw. Wespen gestochen, weil sie im Freien sehr aktiv sind“, sagt Kisser. So sind durchschnittlich ein Viertel derjenigen, die nach einem Stich im Spital stationär behandelt werden, 14 Jahre oder jünger.

Bin ich allergisch?

Anzeichen für eine Allergie gegen das Gift von Bienen und Wespen sind geschwollene Augen oder eine geschwollene Zunge. Darüber hinaus können Hustenreiz und ein juckender Ausschlag am ganzen Körper auftreten. Treten diese Symptome nach einem Stich auf, sollte – auch wenn die Reaktion nicht sehr dramatisch ist – auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, rät das Kuratorium.

Bluttest

Durch einen Bluttest kann der Arzt eine Allergie feststellen und entsprechend reagieren „Menschen, die so ein Allergie haben, bekommen ein so genanntes Notfall-Set, das Sie immer bei sich tragen sollten. Es besteht aus einer Adrenalinspritze und Antihistamin-Tropfen, die sofort nach dem Stich eingenommen werden müssen“, erklärt Kisser.

Was tun bei einem Stich?

Auch wenn man nicht allergisch ist, sind Bienen- und Wespenstiche meist schmerzhaft. Am besten wird der Stachel mit einer Pinzette aus der Haut gezogen und die Einstichstelle zur Schmerzlinderung mit kalten Essigwasser-Umschlägen oder Eiswürfeln gekühlt, rät das KfV. Die betroffene Körperstelle sollte ruhig gestellt und wenn möglich hoch gelagert werden. Sollten die Beschwerden nach ein bis drei Tagen nicht nachgelassen haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn mehrere Tiere zugestochen haben, ist es ratsam einen Mediziner zu konsultieren, weil eine erhöhte Giftwirkung erfolgt. Je rascher die Behandlung erfolgt, desto wirksamer ist sie, so das Kuratorium.

 

Mag. Christian Boukal
August 2008

Foto: Bilderbox

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020