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Glücksfaktor Sex

Glücksfaktor Sex - BeineWie zufrieden sind die Menschen mit ihrer Sexualität, was erhoffen und wünschen sie sich von einem glücklichen und erfüllten Liebesleben? Welche Faktoren beeinflussen das sexuelle Wohlbefinden? Erstmals geht Durex in einer Studie der Frage nach, wie es um die sexuelle Zufriedenheit der Menschen bestellt ist.

Die neue repräsentative Studie setzt Sexualität und sexuelles Wohlbefinden in einen ganzheitlichen Kontext. Erstmals wurden auch soziologische, emotionale und psychische Einflussfaktoren berücksichtigt und Daten dazu erhoben. Mehr als 26.000 Menschen aus 26 Ländern, darunter auch Österreich, wurden befragt.

Sexfrust in Industrieländern

In den meisten der befragten Länder nimmt Sex einen wichtigen Stellenwert ein und wird als Faktor für allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden erkannt. Dennoch sind weltweit lediglich 44 Prozent der Menschen mit ihrem Sexleben vollkommen zufrieden. Diesem Stimmungsbild schließen sich die Österreicher an: Weniger als die Hälfte (43 Prozent) sind mit ihrem Liebesleben glücklich. Am zufriedensten sind die Menschen in Nigeria, gefolgt von Mexiko, Indien und Polen. Zu den Schlusslichtern im Zufriedenheitsranking gehören die Japaner. Auch bei den Franzosen und Italienern herrscht mehr Frust als Lust.

Burn-Out

In der Hektik des Alltags bleibt die Romantik oft auf der Strecke. „Was im Berufsleben als Burn-Out-Syndrom diagnostiziert wird, macht sich nun auch im Schlafzimmer breit. Die Zeit für die Liebe wird knapp“, erklärt der Sexualtherapeut Prof. Bernhard Ludwig. Dieses Szenario unterstreichen die Ergebnisse der neuen Durex Studie: Weltweit wünscht sich jeder Dritte weniger Stress und Müdigkeit, sowie mehr ungestörte Zweisamkeit mit dem Partner. Allgemein herrscht eine große Sehnsucht nach mehr Romantik und Zärtlichkeit: 39 Prozent der Befragten wünschen sich ein romantischeres Liebesleben. Lediglich 13 Prozent der Befragten sehen in einem neuen Partner die Lösung für besseren Sex.

Auch in Österreich leidet das Liebesleben unter Müdigkeit und Alltagsstress (45 Prozent). Mehr Zeit für die Liebe steht auf der Wunschliste der Österreicher ganz weit oben (40 Prozent). Wer unter Stress und Hektik leidet, hat auch weniger Lust auf Sex: Mehr als ein Viertel der Österreicher wünscht sich eine ausgeprägtere Libido. Im weltweiten Vergleich gehört Österreich zu den sexuell aktiveren Nationen.

Reger Verkehr

Durchschnittlich 115 Mal im Jahr haben die Österreicher Sex. 68 Prozent der Männer und 72 Prozent der Frauen haben wöchentlich Sex. Damit liegen wir über dem weltweiten Durchschnitt von 103 Liebesakten im Jahr. An der Spitze liegen die Griechen mit 164 Liebesspielen, gefolgt von den Brasilianern, Polen und Russen. Auf dem letzten Platz liegt Japan mit durchschnittlich 48 Liebesakten im Jahr. „In den asiatischen Ländern nimmt Sexualität einen ganz anderen Stellenwert ein“, erklärt Ludwig. Sex wird hier als weniger wichtig betrachtet, ein Umstand, den auch die Durex Umfrage unterstreicht. Nur 42 Prozent der Japaner bewerten Sex als zentrales Element für ein ausgefülltes Leben.

Bei den westlichen Industrienationen sind die USA und Großbritannien das Schlusslicht: Die USA liegen mit 85 Liebesintermezzos weit abgeschlagen auf einem der letzten Plätze.

Zufriedenheit

Die Häufigkeit des Liebesspiels hat einen großen Einfluss auf die allgemeine sexuelle Zufriedenheit. 86 Prozent der extrem zufriedenen Männer beziehungsweise  81 Prozent der extrem zufriedenen Frauen haben mindestens einmal wöchentlich Sex. Regelmäßiger Sexualverkehr trägt zur allgemeinen Zufriedenheit bei.

Höhepunkte

Weltweit haben doppelt so viele Männer (64 Prozent) wie Frauen regelmäßig einen Orgasmus. Ein Trend, der sich auch in Österreich bestätigt: 84 Prozent der österreichischen Männer, aber lediglich 37% der österreichischen Frauen kommen beim Sex regelmäßig zum Orgasmus. Am häufigsten zum Höhepunkt kommen die Menschen der Altersgruppe 65+. „Es ist kein Geheimnis, dass Frauen weniger leicht zum Orgasmus kommen als Männer. Dabei spielt Erfahrung und körperliches Selbstverständnis eine wichtige Rolle, die mit steigendem Alter zunimmt“, so Ludwig. Bei Frauen hat die Fähigkeit einen Orgasmus zu erleben auch einen großen Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit: 60 Prozent der extrem zufriedenen Frauen erleben regelmäßig einen Höhepunkt, dagegen erreichen nur 31 Prozent der extrem unzufriedenen Frauen den Gipfel der Lust. Beim männlichen Geschlecht lässt der Orgasmus keinen Rückschluss auf die Zufriedenheit zu, denn 73 Prozent der extrem unzufriedenen Männer erleben auch einen Orgasmus. „Das Liebesspiel ist keine Einbahnstraße. Zwar kommen Männer allgemein leichter zum Höhepunkt als Frauen, das bedeutet aber nicht, dass der Sex auch befriedigend war“, erklärt Ludwig.

Kommunikation

„Kommunikation ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zu einem erfüllten Sexualleben“, so Ludwig. Das bestätigen auch die aktuellen Ergebnisse der Durex Studie. Je offener die eigenen sexuellen Bedürfnisse dem Partner kommuniziert werden können, desto zufriedener und aufregender gestaltet sich das Sexleben. Rund 90 Prozent der Befragten, die mit ihrem Liebesleben sehr beziehungsweise extrem zufrieden sind, kommunizieren offen ihre Bedürfnisse und Wünsche.

Mehr Erfüllung in einer Partnerschaft

Eine weitere wichtige Rolle für die sexuelle Zufriedenheit spielt das Beziehungsmuster. Menschen, die in einer Partnerschaft leben, sind zufriedener mit ihrem Liebesleben als Singles: 50 Prozent zu 27 Prozent Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob das Paar zusammenlebt oder nicht. 42 Prozent der verheirateten Paare sind zufrieden mit ihrem Sexleben.

Die Fähigkeit sexuelle Befriedigung zu erlangen, wird laut Untersuchungsergebnissen auch von den ersten sexuellen Erfahrungen geprägt: 37 Prozent stimmen der Aussage zu, dass „ihr Liebesleben durch ihre erste sexuelle Erfahrung positiv beeinflusst wurde“.  Ein positives Erlebnis beim „Ersten Mal“ hat also direkte Auswirkungen auf den Grad an Zufriedenheit, der später im Sexualleben erreicht werden kann.


Cornelia Schobesberger

April 2007

Foto: Bilderbox 

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020