Viele verwenden Margarine als Butter-Ersatz, weil sie gesünder und umweltfreundlicher sein soll. Ob das stimmt hat das Testmagazin „Konsument“ des Vereins für Konsumentinformation untersucht.
Dazu haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Österreich 36 Produkte untersucht. Ergebnis: Der Großteil der Margarine im Test enthält generell weniger Fett als Butter. Darüber hinaus haben die überprüften Margarinen und Streichfette – mit einer Ausnahme – einen deutlich niedrigeren Gehalt an gesättigten Fettsäuren, die unsere Gesundheit gefährden. Margarine punktet bei Nachhaltigkeit. Der Großteil der getesteten Produkte enthält aber Palmöl.
Palmöl in Margarine
In viele Margarinen ist Palmöl enthalten. Palmöl ist so beliebt, weil man es schnell und billig herstellen kann und es sich leicht verarbeiten lässt. Palmöl hat aber markante Nachteile: So sind Margarinen, die Palmöl enthalten, stärker mit 3-MCPD und Glycidyl-Fettsäureester belastet. 3-MCPD gilt als möglicherweise krebserregend für den Menschen. Glycidyl-Fettsäureester werden im Körper aufgespalten, dabei wird Glycidol freigesetzt. Das gilt ebenfalls als krebserregend und zudem als erbgutschädigend. Die Aufnahme der genannten Verbindungen über Lebensmittel sollte daher so gering wie möglich gehalten werden.
Weniger Fett in Margarine
Butter hat insgesamt einen Fettgehalt von gut 80 Prozent. Bei den 36 Margarinen und Streichfetten, die analysiert wurden, beträgt dieser zwischen 30 und 80 Prozent. Der niedrigere Fettanteil ist einer der Vorteile von Margarine, da dadurch ein Beitrag zur Fettreduktion geleistet wird. Auch was die Zusammensetzung der Fette anbelangt, hat der Butterersatz die Nase vorn.
Transfettsäuren
Die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren, insbesondere von Transfettsäuren, wirkt sich nachteilig auf unsere Gesundheit aus. Sie erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Früher war auch Margarine stark mit Transfettsäuren belastet. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall.
Nachhaltigkeit
Fast drei Viertel der getesteten Produkte enthalten Palmöl, das – neben gesundheitlichen – auch ökologische Nachteile hat. Trotzdem hat Margarine einen geringeren CO2-Fußabdruck, verbraucht weniger Land, Wasser und Energie als Butter.
Tipps
- Gesättigte Fette in der Nahrung sollten reduziert werden: Weniger Fleisch, Wurst, Käse, Butter sowie weniger palmöl- und kokosfetthaltige Produkte.
- Ein Verzicht auf Palmöl ist aus ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Wer Palmöl konsumiert, sollte zumindest auf die Zertifizierung (Bio- oder RSPO-Siegel) achten.
- Fettärmere Margarinen sind eher als Brotaufstrich geeignet, fettreichere können auch zum Kochen und Backen verwendet werden.
Den vollständigen Test finden Sie in der rechten Leiste dieser Seite.
Mag. Christian Boukal / AKOÖ
Dezember 2020
Bild: New Africa/shutterstock.com