Egal ob Intranet, Zeitung, Radio, Fernsehen oder Magazine: Die Medien sind voll mit Gesundheitsthemen. Nicht alle sind auch seriös. Wie man gut recherchierte Artikel von Werbung unterscheidet und warum man immer gut vorbereitet zum Arzt gehen sollte, erklärt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK).
Seit Tagen hat Frau Novak Magenschmerzen. Den Gang zum Arzt schiebt die 75-Jährige vor sich her. Informieren kann man sich schließlich auch bei Dr. Google. Dass dort über eine Million Beiträge zum Thema Magenschmerzen auftauchen, überfordert Frau Novak. Es stellen sich viele Fragen: Ist der Artikel seriös oder will ein Quacksalber sein Wundermittel verkaufen? Ist der Beitrag aktuell? Sind die Ratschläge wissenschaftlich fundiert oder gar gefährlich?
Vertrauenswürdige Quelle
Es ist höchst wichtig, gute von schlechten Gesundheitsinformationen zu unterscheiden. Als Faustregel gilt: Verlässliche Beiträge sind meist verständlich, eindeutig formuliert und mit einem Datum versehen. Man sollte immer kritisch hinterfragen, ob die Quelle vertrauenswürdig ist und was versprochen wird.
Arztgespräch auf Augenhöhe
Frau Novak hat sich entschieden, doch zum Arzt zu gehen. Auch dazu gibt es eine Empfehlung der Wissenschaft: Wichtig ist ein Arztgespräch auf Augenhöhe. Denn davon profitieren beide Seiten: Wenn Patienten über ihre Krankheit und Therapie Bescheid wissen, gewinnen sie Sicherheit und Gelassenheit. Das ist positiv für die Behandlung.
Erleichterte Diagnose
Gesundheit ist auch eine Frage der Information. Besser informierte Patienten haben bessere Gespräche mit ihren Ärzten. Das erleichtert die Diagnose und führt zu treffsicheren Therapien. Deshalb bereitet sich Frau Novak gut auf den Termin mit ihrem Arzt vor.
Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten oder Therapeutinnen und Therapeuten auf Augenhöhe sind entscheidend, wenn man sich selbstbestimmt um die eigene Gesundheit kümmern möchten. Selbstverständlich bringen die Fachleute medizinische Kompetenzen mit und können wertvolle Informationen und Unterstützung bieten.
Bescheid wissen
Nachfolgend einige Tipps, um Gespräche so zu führen, dass man mitentscheiden kann und über Krankheit und Therapie bestens Bescheid weiß.
Am besten macht sich Frau Novak schon vorab Gedanken und Notizen darüber, wie Gespräche in der Regel mit dem Arzt oder der Ärztin verlaufen.
Welche Informationen fehlen mir oftmals in solchen Gesprächen?
Was ist förderlich und was hinderlich für ein gutes Gespräch mit Ärzten oder
Therapeuten?
Zentrale Fragen
Während des Gesprächs sind drei Fragen zentral:
Was ist mein Gesundheitsproblem?
Was kann ich tun?
Warum ist das wichtig für mich?
Auch diese Fragen sind wichtig:
Wie gut weiß ich, welche Behandlung wichtig für mich ist?
Wie gut weiß ich, was ich von der Behandlung erwarten darf?
Nachfragen ist wichtig
Ganz wichtig ist, nachzufragen, falls man sich unsicher ist oder etwas unklar ist.
Weiterführende Informationen und Tipps finden Sie unter www.gesundheitskasse.at.
Für Frau Novak hat die Geschichte ein gutes Ende genommen: Ihr Arzt hat festgestellt, dass das Bakterium „Helicobacter pylori“ schuld an ihren Magenbeschwerden war. Aufgrund der richtigen Medikation sind die Schmerzen verschwunden und Frau Novak kann wieder unbeschwert durchs Leben gehen.
Cornelia Schobesberger
November 2022
Bild: shutterstock.com/Ground Picture