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Gegen den Winterblues

Gegen den Winterblues

Was man gegen eine Winterdepression tun kann

Die kurzen Wintertage, die nur wenig natürliches Licht spenden, schlagen vielen aufs Gemüt. Witterungsbedingt unternimmt man weniger, viele Menschen treffen sich seltener mit Freunden und leben zurückgezogener als in der warmen Jahreszeit. Das Risiko einer Winterdepression steigt. 

Welche Anzeichen gibt es für eine Winterdepression und wie kann man ihr etwas entgegensetzen?

Traurige Gedanken, Konzentrations- und Schlafstörungen zählen zu den Anzeichen, die auf eine saisonal abhängige Depression hinweisen können. Die Betroffenen einer Winterdepression sind häufig müde und erschöpft, es fehlt ihnen der Antrieb und das Interesse aktiv etwas zu unternehmen und sie ziehen sich immer mehr zurück. Hinzu kommt, dass sie oft nervös sind und sich angespannt und gereizt fühlen.

Frauen häufiger betroffen

Eine Besonderheit der Winterdepression sind die für eine Depression eher untypischen Symptome wie ein kräftiger Appetit und ein hohes Schlafbedürfnis. Schätzungen gehen davon aus, dass in den mitteleuropäischen Breitengraden rund 10 bis 20 Prozent der Menschen zumindest eine leichte Form der Winterdepression entwickeln. Bei etwa fünf Prozent treten die typischen Symptome deutlich schwerer auf. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Zudem kann eine erblich bedingte Veranlagung das Risiko erhöhen, an einer Winterdepression zu erkranken.

Licht und Bewegung

Die Symptome einer Winterdepression verschwinden zwar meist im Frühjahr wieder, dennoch ist die Lebensqualität in der dunklen Jahreszeit für die Betroffenen erheblich eingeschränkt. Weil das natürliche Licht in den Wintermonaten knapp ist, sollte man sich so oft wie möglich unter freiem Himmel aufhalten. Die frische Luft und die winterlichen Sonnenstrahlen sind gut für die Seele. Ein Spaziergang in der Mittagszeit ist ebenso empfehlenswert wie eine Fahrradtour am Wochenende, wenn die Witterung es zulässt. Körperliche Aktivität und Bewegung sorgen generell für eine bessere Stimmung, weil sie den Hirnstoffwechsel positiv beeinflussen.  

Außerdem sollte man sich ganz bewusst selbst verwöhnen. Sinnliche Erlebnisse wie ein duftendes Vollbad, eine entspannende Massage oder ein Saunabesuch sowie Unternehmungen und Verabredungen mit Freunden können die Stimmung deutlich verbessern.

Glückshormone tanken

Auch gemeinsames Kochen mit der Familie oder mit Freunden kann helfen. Positiven Einfluss auf Stimmung und Leistungsfähigkeit haben vor allem Lebensmittel, die Tryptophan enthalten. Die Aminosäure ist die Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Sie kommt besonders reichlich in Lebensmitteln wie Fisch, Rindfleisch, Hühnchen, Bananen und Bitterschokolade vor. Wenn all das nicht hilft, sollte man sich an seine Ärztin oder seinen Arzt wenden. Gemeinsam können verschiedene Therapiemöglichkeiten besprochen werden. Bevor Psychopharmaka für einen begrenzten Zeitraum verordnet werden, können auch pflanzliche Mittel wie Johanniskraut oder Lavendel helfen, um die Winterdepression möglichst schnell loszuwerden. Aber auch deren Einnahme sollte unbedingt mit dem Hausarzt abgesprochen werden.

 

BARMER/ Red.
Dezember 2022


Bild: 4 PM production/shutterstock.com




 

Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2022