Tofu ist vielseitig einsetzbar, reich an Eiweiß und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 16 geräucherte Produkte getestet. Die meisten Proben konnten mit einem guten Ergebnis beurteilt werden.
Untersucht wurden unter anderem der Gehalt an Salz, Kalzium und Schadstoffen sowie der Geschmack. Erhoben wurde zudem die Herkunft der Sojabohnen beziehungsweise Kichererbsen und ob die getesteten Bio-Produkte auch tatsächlich gentechnikfrei sind. Insgesamt wurden zwei „sehr gut“, 13 „gut“ und lediglich ein „durchschnittlich“ vergeben.
Meist günstiger Nutri-Score
„Grundsätzlich ist Tofu ein sehr empfehlenswertes Lebensmittel. Das gilt in der Regel auch für Räuchertofu. Er ist eine wertvolle Eiweißquelle, liefert Ballaststoffe, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium. Dabei ist er kalorienarm und lässt sich sehr vielseitig verwenden, sowohl in gekochten Gerichten als auch roh“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. Die Mehrheit der Proben im Test erzielte einen günstigen Nutri-Score von „A“ oder „B“.
Stark geräucherte Produkte können aber auch einen höheren Salz- beziehungsweise Fettgehalt aufweisen. Das war bei fünf Produkten der Fall, die einen Nutri-Score von „C“ oder „D“ erhielten. „Auch wenn die stark salzhaltigen Produkte im Rahmen der Verkostung besonders goutiert wurden – insbesondere von Testerinnen und Testern, die selten Tofu essen – sollten diese nur sehr sparsam zum Einsatz kommen, etwa als Speckersatz zum Würzen“, so Birgit Beck. Erfreulich auch das Ergebnis hinsichtlich Schadstoffe. „Hier gab es kaum etwas zu bemängeln und wenn, dann nur in geringem Ausmaß“, berichtet Beck. „Die Gesamtkeimzahl war bei allen Produkten unbedenklich.“
Gentechnik- und regenwaldfrei
Rund 40 Prozent der Sojabohnen-Anbauflächen in Österreich werden biologisch bewirtschaftet, das ist der höchste Bio-Wert innerhalb der EU. Wie die Untersuchung des VKI zeigt, greifen die Produzenten von Bio-Räuchertofu auch hauptsächlich auf die heimischen Pflanzen zurück. Mehr als die Hälfte der Produkte wurde laut Kennzeichnung aus österreichischen Sojabohnen erzeugt, bei fünf Produkten sind es Sojabohnen aus anderen europäischen Ländern. Nur zwei Hersteller machten keine Angabe zur Herkunft der Sojabohnen.
Gentechnikverändertes Soja konnte in den getesteten Produkten nicht nachgewiesen werden – dieses ist in der biologischen Landwirtschaft verboten. „Auch klimatechnisch ist Tofu ein Leichtgewicht“, erklärt Birgit Beck. „Für die Produktion von einem Kilo Tofu wird nur rund ein Kilo Treibhausgase ausgestoßen, bei Geflügel und Schweinefleisch sind es 3,5 Kilo, bei Rindfleisch die 13-fache Menge.“
Die ausführlichen Testergebnisse gibt es in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.konsument.at/tofu23.
Verein für Konsumenteninformation/ Cornelia Schobesberger
Mai 2023
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