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„Perioden-Panties“ im Test

„Perioden-Panties“ im Test

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat „Perioden-Panties“ getestet. Ergebnis: Sieben von 15 Produkten fielen durch.

 

Wiederverwendbare Periodenprodukte machen klassischen Einwegprodukten wie Tampons, Binden und Slipeinlagen zunehmend Konkurrenz. Die Hersteller werben vor allem mit Umwelt- und Kostenargumenten. Der VKI hat die Funktionalität und den Schadstoffgehalt von 15 im Handel und online verfügbaren Produkten geprüft.

 

Auslaufschutz und Schadstoffe

 

Rund die Hälfte, sieben Produkte, sind aus Sicht des VKI nicht empfehlenswert, da sie keinen ausreichenden Auslaufschutz bieten und/oder Schadstoffe beinhalten. Im Gesamturteil wurden folgende Bewertungen vergeben: Zwei „sehr gut“, fünf „gut“, ein „durchschnittlich“, sechs „weniger zufriedenstellend“ und ein „nicht zufriedenstellend“.

 

Flüssigkeitsaufnahme

 

Der von vielen Herstellern ins Feld geführte Vorteil von Periodenunterwäsche ist, dass sie im Gegensatz zu Tampons oder Binden nicht immer wieder gewechselt werden muss, so die Konsumentenschützer. Oft wird damit geworben, dass die Slips während der Periode bis zu zwölf Stunden getragen werden können, ohne dass es dabei zu einem Austritt von Flüssigkeit kommt. Dafür müssen die Produkte allerdings auch über die entsprechende Kapazität zur Flüssigkeitsaufnahme verfügen. Im Test wurde geprüft, wie gut die Produkte eine Flüssigkeitsmenge von fünf beziehungsweise zehn 10 Milliliter – auch unter Belastung – verkraften. Fazit: Mit Ausnahme von drei Fabrikaten kam es bei allen Produkten zu einem seitlichen Auslaufen von Testflüssigkeit. Die meisten Höschen sind deshalb vorzugsweise bei leichten Blutungen oder als zusätzlicher Schutz zu Binden oder Tampons zu empfehlen.

 

Regelmäßig wechseln

 

„Perioden-Panties sind durchaus eine sinnvolle Alternative, vor allem bei leichten Blutungen, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz“, erläutert VKI Gesundheitsexpertin Dr. Angela Tichy. „Wichtig ist, dass die Höschen vor dem Gebrauch zumindest einmal gewaschen werden. Unser Test zeigt, dass Saugstärke und Absorptionsgeschwindigkeit bei vielen Produkten durch das Waschen verbessert wurden, nicht selten allerdings mit dem Nachteil, dass damit das Durchsickern an den Nähten zunahm. Wer vor unliebsamen Blutspuren an den Rändern sicher sein will, sollte die Perioden-Panties genauso wie Binden und Tampons regelmäßig wechseln. Vor allem an den etwas stärkeren Tagen empfiehlt es sich, die Unterwäsche nur als zusätzlichen Schutz zu tragen.“

 

Biozide

 

Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, setzen manche Hersteller Biozide wie Silberchlorid oder Zinkpyrithion ein. Diese können sich beim Waschen lösen und die Umwelt schädigen. Biozide können bei Menschen zu allergischen Reaktionen führen und die Bakterienflora beeinträchtigen. Zinkpyrithion steht zudem im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu gefährden, und ist seit März 2022 europaweit in Kosmetika verboten. Für Periodenunterwäsche existiert hingegen kein derartiges Verbot. Im Test wurde geprüft, ob die Saugfläche Silber oder Zinkpyrithion enthält. Bei drei Produkten war dies der Fall. Ebenfalls geprüft wurde, ob die Produkte Azofarbstoffe aufweisen. Diese konnten laut VKI erfreulicherweise in keinem Produkt nachgewiesen werden. Azofarbstoffe sind als toxisch beziehungsweise krebserzeugend eingestuft und ihre Verwendung ist in Textilien verboten.

 

Alle Details zum Test gibt es in der November-Ausgabe des Testmagazins KONSUMENT und unter www.konsument.at/periodenpanties2023.

 

Verein für Konsumenteninformation/ Cornelia Schobesberger
November 2023


Bild: shutterstock/Krakenimages.com

 

 

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2023