Ein Drittel aller Unfälle bei der Gartenarbeit ereignet sich im Herbst, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Häufigste Unfallursache sind Stürze.
Im Herbst heißt es für etwa drei Millionen Hobbygärtner in ganz Österreich: Endspurt bei der Gartenarbeit. Im Jahr 2008 verletzten sich in den Monaten September, Oktober und November rund 5.000 Menschen bei Arbeiten im eigenen Grün so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, so das KfV. Pro Tag sind das etwa 55 spitalsbehandelte Patienten.
Stürze
Damit machten Unfälle bei der herbstlichen Gartenarbeit rund ein Drittel aller Gartenarbeitsunfälle im Jahr 2008 aus. „Mehr als die Hälfte aller Verletzungen (60 Prozent) im Herbst sind auf Stürze zurückzuführen, zum Beispiel von der Leiter oder durch Ausrutschen auf feuchtem Boden“, erklärt Dr. Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV. Typische Gartenarbeiten in der Höhe, die im Herbst anfallen, sind Baumschnitt und Obsternte. „Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Leiter einen sicheren Stand hat. Balanceakte sollten vermieden werden, lieber absteigen und die Leiter umstellen“, empfiehlt Dunzendorfer.
Knochenbrüche
Im Herbst 2008 überwogen bei den Verletzungen die Knochenbrüche: 41 Prozent der Verletzten mussten aufgrund einer Fraktur behandelt werden. Betroffen waren dabei vor allem Fußgelenk, Knöchel und der untere Teil der Wirbelsäule, so das KfV. Offene Wunden machten 17 Prozent der Verletzungen aus.
Gartenscheren
Besondere Vorsicht ist beim Zurückschneiden von Sträuchern, Rosen oder Laubhecken mit Garten- oder Heckenscheren geboten: Das Hantieren mit derartigen Werkzeugen verursachte vor allem Schnittwunden, die im schlimmsten Fall zu Amputationen führen können. „Es ist wichtig, dass man sich für die Arbeit im Garten ausreichend Zeit nimmt und sich nicht ablenken lässt. Denn mehr als ein Drittel aller Unfälle bei der Gartenarbeit im Herbst ist auf mangelnde Konzentration oder Ablenkung zurückzuführen, ein Viertel auf Selbstüberschätzung und fehlende Übung“, berichtet Dunzendorfer.
Rückenbelastung
Ein großer Teil der im Herbst notwendigen Arbeit beansprucht den Rücken. Dazu zählen beispielsweise das Einsammeln von Laub, das Bücken nach Gartenabfällen wie abgeschnittenen Ästen oder das Umgraben des Bodens. „Bei Arbeiten, die den Rücken beanspruchen, ist es wichtig, keine ruckartigen Bewegungen zu machen, den gesamten Körper richtig zu positionieren und nicht nur den Oberkörper zu verdrehen. Beim Bücken oder Aufheben immer in die Knie gehen und mit geradem Rücken arbeiten“, rät Dunzendorfer.
Cornelia Schobesberger
Oktober 2009
Foto: Bilderbox