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Sicherheit am Skilift

Sicherheit am Skilift - Schifahrer am SchleppliftJährlich verletzen sich etwa 300 Wintersportler an einem Skilift. Unglücke, bei denen etwa ein Seil aus den Rollen springt, sind Einzelfälle. Häufiger sind Stürze beim Ein- oder Aussteigen, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Die Sicherheit des Fahrgastes steht für alle Seilbahnbetreiber an allererster Stelle. Nach Angaben der österreichischen Seilbahnbetriebe werden jährlich rund 600 Millionen Personenbeförderungen mit den 3.100 Seilbahn- und Liftanlagen durchgeführt, teilt das KfV mit.

Hohe Sicherheitsstandards

Tägliche Sicherheitschecks, jährliche umfangreiche Hauptrevisionen und externe Prüfungen durch unabhängige Sachverständige, die alle fünf Jahre stattfinden, tragen dazu bei, die Sicherheitsstandards auf derart hohem Niveau zu halten. Dennoch ist klar, dass auch hier eine hundertprozentige Sicherheit nicht möglich ist. Überall wo Menschen und Maschinen am Werke sind, können Probleme und Unfallgefahren entstehen. Deshalb ist das Verhalten der einzelnen Benutzer am Skilift im Hinblick auf die Vermeidung von Unfällen von großer Bedeutung“, unterstreicht das Institut.

Richtiges Verhalten

„Beim Ein- und Aussteigen kommt es auch auf die Mitwirkung und Sorgfalt der Pistensportler an“, erklärt Dr. Rupert Kisser, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV. „Lieber lässt man einmal einen Bügel oder Sessel leer fahren, als durch Hudeln einen Sturz zu provozieren.“ Der Bügel beim Sessellift bleibt während der ganzen Fahrt geschlossen und muss nicht schon 100 Meter vor dem Ausstieg geöffnet werden. Kleine Kinder muss man während der ganzen Fahrt halten. „Mit ihren dicken Anzügen können sie auch unter einem Bügel durchrutschen. Und die Ausstiegsstelle ist immer sofort zu räumen. Die Handschuhe kann man sich auch in zehn Metern Entfernung richten. Und wenn Ein- oder Ausstiegsstelle besser präpariert sein sollten, kann man das auch freundlich dem Liftpersonal sagen“, so Kisser.

Verletzungen und Ursachen

Die Verletzungen, die sich Skiliftnutzer zuzogen, reichen laut KfV-Freizeitunfallstatistik 2005 von Knochenbrüchen mit 36 Prozent, über Sehnen- und Muskelverletzungen mit 31 Prozent, bis hin zu Prellungen (14 Prozent). Mit 60 Prozent sind Stürze die Hauptunfallursache, gefolgt von Zusammenprall beziehungsweise Kontakt mit einem Gegenstand (29 Prozent), etwa dem Liftbügel.

Typische Unfallhergänge sind Stürze, die durch den „Ruck“ beim Losfahren verursacht wurden, oder weil der Wintersportler den Bügel nicht erreichen konnte, berichtet das KfV. Unfälle wurden aber durch die Bodenverhältnisse (Eisplatte, Schneehügel) ausgelöst oder wenn Wintersportler mit der Kleidung hängen blieben.

KfV-Tipps zur Vermeidung von Unfällen

  • Kein Alkohol beim Skifahren
  • Stöcke beim Lift fahren in die Hand nehmen — nicht die Hände in den Schlaufen lassen
  • Im Sessellift nicht schaukeln
  • Im Sessellift Bügel rechtzeitig schließen und nicht frühzeitig öffnen - Skispitzen vor dem Aussteigen anheben
  • Schleppliftbügel nicht nach oben schnalzen lassen
  • Rasch aussteigen und den Ausstiegsbereich umgehend verlassen


Cornelia Schobesberger
Jänner 2007

Foto: Bilderbox

 

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020