Der Großteil der Produkte stammte aus Supermarktregalen, die offen angebotenen Toastschinken aus deren Feinkostabteilungen sowie den Filialen großer Fleischereiketten. Zusätzlich gingen die Tester zu zwei großen Supermarktketten einkaufen. Neun der 17 Produkte wurden verpackt gekauft, der Rest offen.
Entsetzte Konsumentschützer
„Sauschlecht“ könne einem werden, was die Mikrobiologie und die Zusammensetzung mancher Toastschinken betrifft, schimpften die Konsumentenschützer. In einem Produkt entdeckten sie Fäkalkeime in stark erhöhtem Ausmaß. Das weise auf Hygienemängel bei der Herstellung hin. „Bei vier weiteren Proben fanden wir eine erhöhte Gesamtkeimzahl. Hier wurde entweder nicht ganz sauber gearbeitet oder auf der Verpackung eine zu lange Mindesthaltbarkeit angegeben“, kritisierte der „Konsument“.
Nur vier verpackte Toastschinken seien am Ende der Haltbarkeitsfrist mikrobiologisch in Ordnung gewesen. „Immerhin fanden wir wenigstens keine pathogenen, also krankmachenden Bakterien wie z. B. Listerien.“ Beim offen angebotenen Toastschinken fielen die Ergebnisse deutlich besser aus. Hier gab es weder erhöhte Keimzahlen noch Fäkalkeime.
Viel Wasser und Salz, aber billig
Wie in jedem Kochschinken findet sich in Toastschinken viel Wasser: Laut der Untersuchung immerhin 75 bis 77 Prozent. Je zwei verpackte und zwei offene Produkte überschritten den Grenzwert beim Wasser-Eiweiß-Verhältnis und wurden als „mit Wasser aufgespritzte Schinken“ und somit „verfälscht“ beurteilt. „Damit schwimmt fast ein Viertel der Testkandidaten im wahrsten Sinn des Wortes im Wasser. Ein weiteres Viertel ist nahe dran. Ein echt saftiges Ergebnis“, so der „Konsument“.
Toastschinken enthält zudem satte 1,7 bis 2,7 Prozent Kochsalz. „Hätten wir ein Ampelsystem zur Kennzeichnung von Nährstoffen wie in Großbritannien, würde bei jedem Toastschinken das rote Licht leuchten“, warnten die Tester.
Dafür ist er billig: 0,47 bis 1,79 Euro pro 100 Gramm kostet Toastschinken aktuell. Seit dem Test aus dem Jahr 2006, als 0,85 bis 1,69 Euro/100 Gramm zu zahlen waren, ist dieses Produkt also noch preiswerter geworden.
Den gesamten Test finden Sie in der März-Ausgabe des Magazins „Konsument“ oder kostenpflichtig unter der Homepage www.konsument.at.
Mag. Christian Boukal
März 2014
Foto: APA