Daher wird vielerorts auf Aquakulturen gesetzt, die jedoch oft durch Intensivhaltung das ökologische Gleichgewicht der Meere stören. Die Konsumentenschützer der AKOÖ haben daher in Handelsgeschäften in Linz das Angebot an nachhaltigem Fisch erhoben. Nimmt man die Warnungen von Umweltorganisationen ernst, muss man nach Alternativen zum Fisch suchen.
Mit Fischgütesiegel nachhaltig konsumieren
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die ein Umweltsiegel für Fisch aus nachhaltiger Fischerei vergibt. Ziel ist es, die weltweite Überfischung der Meere zu verringern, so die Konsumentenschützer. Daneben existieren noch andere Qualitätssiegel:
- Der GLOBALG.A.P. Aquakultur Standard zeichnet nachhaltige Produkte aus Fischfarmen aus.
- ASC (Aquaculture Stewardship Council) wurde 2012 als Pendant zum MSC-Label für Fische aus Wildfang entwickelt.
- Friends of the Sea ist ein weiteres Gütesiegel für nachhaltige Aquakultur.
MSC-Siegel am häufigsten vertreten
Der Konsumentenschutz der AKOÖ erhob das Angebot von tiefgekühlten Fisch- und Meeresfrüchten (630 Proben), das Angebot von Frischfisch (113 Proben), sowie das Angebot an Dosenfisch (216 Proben). Daraus wurde der Anteil an nachhaltigem Fisch errechnet. Auf jeder zweiten Tiefkühlfisch-Packung war das MSC-Siegel zu finden, das ASC-Logo nur auf drei Prozent. Auf Dosenfisch, von insgesamt 35 Herstellern, fanden die Konsumentschützer bei 48 Prozent das MSC Logo und bei 24 Prozent andere Labels, wie Dolphin safe, Delphinschonend und Friends of the Sea.
Fisch-Gütezeichen
Eine Orientierungshilfe bieten auch die Fischratgeber von Greenpeace und WWF. 63,5 Prozent der im Handel erhobenen Tiefkühlfische sind nach Greenpeace nicht empfehlenswert. Konsumenten, die diese Empfehlungen ernst nehmen, müssen daher Alternativen finden, um die essentiellen Nährstoffe, die der Fisch liefert, aufzunehmen.
Fisch aus Österreich
Bei Frischfischen ist das Angebot an heimischem Fisch am größten. In den getesteten Geschäften wurden insgesamt 20 Prozent österreichischer Fisch angeboten. In den Tiefkühl-abteilungen der Supermärkte fanden sich lediglich drei Fischangebote aus Österreich. In Oberösterreich liegt der Fischkonsum bei acht Kilogramm pro Kopf und Jahr, knapp sieben Prozent wird durch heimische Fischproduktion abgedeckt.
Alternativen
Fisch wird von den Ernährungsberatern vor allem wegen des hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie die Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Diese lebensnotwendigen Fette können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen daher zugeführt werden. Sie sind in Algen und Pflanzen enthalten. Omega-3-Fettsäuren liefern auch das Leinsamenöl, das Chiaöl, das Leindotteröl und das Walnussöl in ausreichender Menge.
Mag. Christian Boukal
April 2014
Foto: shutterstock