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Bub isst eine Karotte

Obst und Gemüse: Nur in Bio-Ware finden sich keine Pestizide

Biologisch angebautes Obst und Gemüse ist 100-mal weniger mit Pestiziden belastet als konventionelle Produkte. So fasste der oberösterreichische Konsumentenschutzlandesrat Rudi Anschober (Grüne) das Ergebnis eines Pestizid-Tests gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) zusammen.

 

In allen konventionellen Erzeugnissen sind demnach Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln gefunden worden. Geprüft wurden Produkte von oberösterreichischen Händlern. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hatte im Auftrag des oberösterreichischen Konsumentenschutzressorts 25 biologisch und 29 konventionell erzeugte Produkte auf ihre Unbedenklichkeit hin kontrolliert.

 

Bio-Waren mit „sehr gutem“ Zeugnis

Nachweislich enthielten 24 Bio-Produkte keine Rückstände von Spritzmitteln, geht aus den am 5. August 2015 vorgestellten Ergebnissen hervor. Nur in einer fälschlich deklarierten Bio-Avocado aus Peru wurden Spuren von Pestiziden gefunden. Bio-Waren, die in Oberösterreich angeboten wurden, stellt die Umweltschutzorganisation ein „sehr gutes Zeugnis“ aus.

 

Belastungen unter den Grenzwerten

Ganz anders hingegen die Auswertung von herkömmlichen Produkten. In Summe fanden die Analytiker in den 29 untersuchten Erzeugnissen 37 verschiedene Wirkstoffe, von denen laut Global 2000 zehn im Verdacht stehen, das menschliche Hormonsystem ungünstig zu beeinflussen. Negativer Spitzenreiter waren Ribisel aus Österreich mit 1,4 Milligramm pro Kilo und neun verschiedenen Wirkstoffen. Auf den nächsten Plätzen fanden sich importierte Orangen, Zitronen und Birnen. Allerdings liegen diese gemessenen Werte noch alle innerhalb der europäisch festgesetzten Höchstgrenzen. Einen Ausreißer gab es doch: Im Fall einer Probe ungarischer Marillen sei der Wert überschritten worden.

 

Forderung: Bio in Schulen

Das Testergebnis nahm Anschober zum Anlass, einen weiteren Ausbau der biologischen Landwirtschaft zu fordern. Besonders wichtig sei auch die Umstellung auf Bio in Schulen, Horten und Kindergärten. In einem neu zu schaffenden Pestizidregister sollten die ausgebrachten Mengen festgehalten werden. So könnten Trends nachgezeichnet und Gegenmaßnahmen getroffen werden.

 

Mag. Christian Boukal / APA

September 2015

 

Foto: APA/Webpic

Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020