Wenn sich plötzlich alles um einen herum zu drehen beginnt, ist das meist unangenehm. Entsteht das Gefühl ohne ersichtlichen Grund, kann einem mulmig werden. Neben harmlosen Ursachen kann Schwindel auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Deshalb sollte die Ursache in bestimmten Fällen ärztlich abgeklärt werden.
Jeder kennt das Schwindelgefühl. Allerdings wird es von verschiedenen Personen durchaus unterschiedlich wahrgenommen. Schwindel, auch Vertigo genannt, macht sich auf einige Arten bemerkbar. Die meisten Menschen bezeichnen damit ein Dreh- oder Schwankgefühl, das ihr Gleichgewicht durcheinanderbringt. Aber auch das Gefühl, fast bewusstlos zu werden, fällt darunter. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man aus dem Sitzen oder Liegen zu schnell aufgestanden ist. In der Medizin wird deshalb unterschieden zwischen Dreh-, Schwank-, Lift-, Bewegungs- und unsystematischem Schwindel. Begleiterscheinungen von Schwindel können unter anderem Übelkeit und Erbrechen sein – oder der Eindruck, Sterne zu sehen.
Im Alter anfälliger
Die Anfälligkeit für einen Schwindelanfall steigt mit höherem Alter deutlich. Meist besteht kein Grund zur Sorge, und der Schwindel geht so schnell vorüber, wie er gekommen ist. Unter Umständen kann aber auch eine Erkrankung den Schwindel verursachen. Mediziner unterscheiden zwischen vestibulärem und nicht-vestibulärem Schwindel. Der vestibuläre Schwindel geht auf unstimmige Informationen zwischen Gleichgewichtsorganen und Gehirn oder deren Beeinträchtigung zurück.
Auch psychische Ursachen
Nicht-vestibulärer Schwindel hat seine Ursache jenseits davon. Er entsteht zum Beispiel aufgrund eines Halswirbelsäulen-Syndroms, Unterzuckerung oder auch nur wegen neuen Brillengläsern. Sogar die psychische Verfassung kann Schwindel auslösen, beispielsweise sehr große Traurigkeit, etwa nach einer Trennung.
Wann zum Arzt?
Tritt der Schwindel unvermittelt, stark, langanhaltend, wiederholt und dabei ohne erkennbaren Grund auf, sollte die Ursache von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden. Eine Untersuchung ist auch sinnvoll, falls Schwindel während einer Infektion auftritt oder von bestimmten Situationen oder Kopfhaltungen ausgelöst wird. Ab einem Alter von 70 Jahren sollten Schwindelanfälle ebenfalls ärztlich untersucht werden. Da ein erheblicher Teil der Schwindelerkrankungen auf den Gleichgewichtsapparat zurückzuführen ist, ist manchmal eine Überweisung zum HNO-Arzt sinnvoll. Der erste Ansprechpartner ist jedoch der Hausarzt beziehungsweise die Hausärztin.
Genaue Beschreibung
Im Anamnesegespräch wird versucht, den Schwindel so genau wie möglich zu beschreiben. Dreht sich alles wie bei einer Karussellfahrt? Scheint der Boden zu schwanken wie auf einem Boot? Wie oft tritt das Schwindelgefühl auf, wie lange hält es an? Die Hinweise helfen dem Arzt, die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Barmer/ Red.
Mai 2023
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