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Fenstersicherungen retten Leben

Fenstersicherungen retten Leben

Durchschnittlich alle vier Wochen stürzt in Österreich ein Kind unter 15 Jahren aus dem Fenster. „Fenstersicherungen retten Leben“, betont das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

 

Nur kurz das Zimmer bei geöffneten Fenstern zu verlassen, kann verheerende Folgen haben: Geöffnete Balkontüren und Fenster können zur ernstzunehmenden Gefahrenquelle für Kinder werden. Ein Fenstersturz, auch aus geringer Höhe – das heißt bis zum ersten Stock –, kann gravierende, lebensbedrohliche Verletzungen nach sich ziehen, so das KFV.

 

Schutz vor Fensterstürzen

 

Besonders wichtig ist es, vor allem bei geöffneten Fenstern oder Balkontüren, die Kinder ständig zu beaufsichtigen: „Was wenige wissen: In 80 Prozent der Fälle sind Aufsichtspersonen oder Erwachsene in der direkten Umgebung und im Haushalt. Lassen Sie Ihre Kinder niemals alleine in einem Raum, der gerade gelüftet wird“, warnt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Freizeitsicherheit im KFV und rät Fenstersicherungen bzw. -sperren als Präventionsmaßnahme einzubauen: „Es gibt Vorsichtsmaßnahmen, die man treffen kann, um Fensterstürzen effektiv gegenzusteuern. Leben Kinder im Haushalt, sollten alle Fenster mit entsprechenden Kindersicherungen und Fenstersperren versehen sein“, so Dr. Trauner-Karner.

 

Kindersichere Fenster und Balkontüren

 

Als Schutzmaßnahme zusätzlich zur Aufsicht durch Erwachsene gibt es mehrere Möglichkeiten, Fenster und Balkontüren kindersicherer zu gestalten: Fenstersperren funktionieren ähnlich wie Tür-Vorhängeschlösser, indem sie das Öffnen der Fenster nur bis zu einem gewissen Grad ermöglichen. Erst nach der Entriegelung ist das vollständige Öffnen möglich. Sie können einfach mit einem Klebeband oder Schrauben angebracht werden. Versperrbare Fenstergriffe sind einfach und kostengünstig etwa in Möbelhäusern, Baumärkten oder auch online erhältlich und können auch an bestehende Fenster angebracht werden, so das KFV. Hier ist es wichtig, den Schlüssel abzuziehen und außerhalb der Griffweite von Kindern aufzubewahren.

 

Präventionsmaßnahme

 

Fenstergitter sind laut KFV die sicherste Präventionsmaßnahme und werden dauerhaft und professionell von außen an der Hausmauer montiert. Wichtig ist es hier zu wissen, dass Insekten- oder Katzengitter nicht ausreichen, da sie das Gewicht von Kindern nicht halten können. „Es ist kurios, dass zwar für Katzen geeignete Schutzvorrichtungen gegen Fensterstürze an Fenstern und Balkonen in Österreich verpflichtend sind. Für Kinder gibt es aber keine vergleichbare gesetzliche Regelung“, kritisiert Dr. Trauner-Karner. Sie appelliert daher an alle Menschen mit Kindern im Haushalt, Schutzmaßnahmen anzubringen sowie an Aufsichtspersonen, ihrer Pflicht sorgfältig nachzukommen.

 

KFV-Tipps zur Prävention von Fensterstürzen:

 

  • Kleinkinder nie allein zu Hause lassen – auch dann nicht, wenn diese schlafen und man nur kurz die Wohnung verlässt, um den Mistkübel zu leeren oder Milch zu holen.
  • Beim Lüften sollte man den Nachwuchs besonders gut im Auge behalten. Klingelt der Paketbote an der Tür oder läutet das Telefon im Nebenraum, nimmt man die Kinder am besten mit.
  • Gegenstände, die für Kinder reizvoll erscheinen, niemals auf Fensterbrettern und Balkonbrüstungen platzieren.
  • Kinder nutzen Sessel oder Tische manchmal geschickt als „Kletterhilfe“. Daher keine Möbel in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren stellen.
  • Klare und altersgerechte Anweisungen an das Kind sowie an externe
    Aufsichtspersonen, wie beispielsweise Großeltern und Babysitter, gehören ebenfalls zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen.
  • Versperrbare Kindersicherheitsgriffe bei Fenster und Balkontüren sind nur dann effektiv, wenn man den Schlüssel abzieht und nicht offen herumliegen lässt.

 


Bild: shutterstock/Simon Bratt



Zuletzt aktualisiert am 06. November 2023